Freitag, 19. Juli 2013

Bankenrettung oder Wohltaten verteilen?

Klaus Kastner hat einen interessanten Beitrag geschrieben, wie (nicht nur) in Griechenland die staatlichen Schulden zu privatem Vermögen werden.

http://klauskastner.blogspot.de/2013/07/sovereign-debt-conversion-of-foreign.html?spref=tw

Obwohl das eigentlich ein simples Ergebnis von Buchhaltung ist, scheint es auf der politischen Linken ein Problem mit dieser Selbstverständlichkeit zu geben. Das ergibt sich daraus, daß eine Kritik an der Rettungspolitik der Bundesregierung dahingehend lautet, daß die Rettungspakete nicht Griechenland, sondern "nur" dessen Kreditgeber vor den Folgen von Kreditabschreibungen bewahren würden. Unter dem Schlagwort "Nicht die Griechen, sondern die Banken werden gerettet!" wird suggeriert, daß diese Hilfe ja eigentlich keine Hilfe im Sinne des Sorgens um das Wohlergehen des Nächsten sei.

Faktisch ist das auch richtig. Dennoch hat diese Kritik eine eklige Konsequenz, die nach Lektüre des Beitrages von Klaus Kastner darin besteht, daß dann, wenn die Hilfspakete tatsächlich für das Wohlergehen der Menschen in Griechenland ausgegeben worden wären, der ersten Umwandlung von (Staats-)Schulden in privates Vermögen eine weitere Runde der privaten Vermögensmehrung angestoßen worden wäre. Denn woher die Schulden stammen, deren Gegenwert dann im Lande ausgegeben worden wären ist ziemlich egal, sicher ist in jedem Fall, daß dadurch diejenigen, die bisher schon aus Staatsschulden privates Vermögen machen konnten, eine Neuauflage des alten Spiels zum erneuten Mal zu ihrem eigenen Gunsten ausnutzen würden.

Das hört sich an wie ein schlechtes Geschäft und wäre es auch. Und wo die Gründe dafür sein sollen, daß diesmal alles besser und "wettbewerbsfähiger" werden würde, konnte bisher auch niemand sagen.

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